Projekt "Bienen"
DIE FLATTICHSCHULE berichtet von der Projektzeit
„…ich hatte eine Biene auf meiner Hand!“
Die Bienen schwirrten um ihre Stöcke herum und summten dabei laut. Dahinter, stilecht ausgerüstet mit Imkerhüten, standen die Kinder und hatten abwechselnd, während sie vor Aufregung die Luft anhielten, eine Drohne auf der Hand. Die männlichen Bienen sehen eigentlich genauso aus wie ihre weiblichen Verwandten, haben aber keinen Stachel und können daher gefahrlos aus allernächster Nähe von Wissbegierigen betrachtet werden.
Für das Bienen-Projekt der Klassen 1 und 2 konnte Frau Lang auch dieses Jahr wieder Herrn Prof. Dr. Flint gewinnen. Neben der PH Ludwigsburg hält er seit vielen Jahren Bienen und war auch dieses Jahr wieder gerne bereit, den Schülerinnen und Schülern ihr bereits theoretisch vorhandenes Wissen hautnah zu erweitern.
Staunend beobachteten die Kinder am geöffneten Stock die winzigen Eier und die daraus entstehenden fetten Larven. Erst das Futter bestimmt, welches Geschlecht sie einmal haben werden. Nur wenige Zentimeter weiter schlüpften junge Bienen. Kaum getrocknet, sind die weiblichen Bienen, die „Arbeiterinnen“, zunächst für „Hausarbeiten“ wie die Pflege ihrer künftigen Geschwister zuständig, bevor sie den Stock verlassen und Honig sammeln dürfen. Die Drohnen sehen einem eher kurzen Leben entgegen, weil sie nach der Erfüllung ihrer einzigen Bestimmung, der Begattung der Königin, von den Arbeiterinnen „aussortiert“ werden.
Mitten auf den Waben entdeckten die Kinder schließlich die Bienenkönigin. Diese ist mit einem leuchtenden Punkt markiert, damit der Imker sie in dem Gewusel der unzähligen Bienen schnell findet. Die einzige Aufgabe der Königin ist es, Eier zu legen – und zwar täglich mehr, als sie selbst wiegt. Deshalb muss sie ständig mit Spezialfutter gefüttert werden.
Der Einzige, der gestochen wurde, war der Imker selbst. Professor Flint hatte beim Herausnehmen einer Wabe eine Biene eingeklemmt und sie damit in Panik versetzt. Bienen stechen nämlich, im Gegensatz zu
Wespen, nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Dabei bleibt ihr Stachel in der Haut des Menschen hängen, was für beide Seiten unangenehme Folgen hat. Wenn man nicht gerade Imker ist und inzwischen, nach unzähligen Stichen, immun ist, führen das Gift und der Widerhaken des Stachels zu brennenden Schwellungen. Und für die Biene bedeutet der Verlust des Stachels den Tod.
Was die Schülerinnen und Schüler unbedingt noch erforschen müssen, ist der Geschmack des eingedickten Nektars. Davon gab es aufgrund der mäßigen Wetterverhältnisse beim Ausflug am 04.05.2012 nämlich noch nicht genug, um bereits Honig zu schleudern.